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Die Wartung der Bremsen am Auto ist eine extrem wichtige Maßnahme, die sicherstellt, dass das Fahrzeug zu jeder Zeit zuverlässig abgebremst werden kann. Obwohl der reine Austausch der Bremsbeläge und Bremsscheiben eine relativ simple Aufgabe ist, gilt es einige sehr wichtige Dinge zu beachten, um den neuen Komponenten die Rahmenbedingungen für ein möglichst langes Leben zu schaffen.
Sind die Beläge einfach nur aufgrund des normalen Verschleißes abgefahren hat man sehr gute Chancen, dass am Bremssystem soweit alles in Ordnung ist und das Erneuern der Beläge und gegebenenfalls der Scheiben ausreicht. Eine Überprüfung im Rahmen des Austausches ist aber ohne zusätzlichen Zeitaufwand möglich und sollte deshalb in jedem Fall trotzdem durchgeführt werden, um einen unnötig schnellen Verschleiß und eine verkürzte Lebensdauer der Komponenten zu vermeiden.
Neben dem „natürlichen“ Verschleiß der Bremsbeläge und Scheiben gibt es jedoch noch weitere Schadensbilder und Ursachen für Mängel an der Bremsanlage. Behebt man diese Ursachen nicht, sind die neu verbauten Teile in kürzester Zeit wieder zu erneuern.
Für den Fall, dass die Bremsbeläge des linken und rechten Rades unterschiedlich stark abgefahren sind, kommt eine Vielzahl an Ursachen in Frage. So kann es sein, dass einer der Bremssättel defekt ist, und das Lüftspiel nach einer Bremsung aufgrund von innerer Korrosion oder einem defekten Vierkantring nicht, oder nur verzögert wiederhergestellt wird. Anders als heutzutage üblich, sind wir große Verfechter davon, den Bremssattel zu zerlegen, die genaue Ursache festzustellen und – wenn möglich – zu beheben.Dies ist nicht nur erheblich günstiger als der Ersatz durch ein Neuteil, sondern hinsichtlich der Umwelt zudem Ressourcenschonend. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Bremsschlauch gequetscht wurde oder innerlich „verstopft“ ist.
Die Schwergängigkeit der sogenannten Schwimm- oder Führungsbolzen oder der Bremsbeläge im Bremssattelträger ist mit Abstand die häufigste, und gottseidank auch die günstigste Ursache, die für einen ungleichen Verschleiß verantwortlich sein kann. Hier kann es neben der Achsweisen „Einseitigkeit“ auch vorkommen, dass die Bremsbeläge eines einzelnen Rades ungleich oder sogar schief abgefahren sind. Meist wird dies durch einen schlecht durchgeführten Austausch der Bremsbeläge verursacht bei welchem der vorhandene Rost und Schmutz nicht oder nur ungenü
Als mangelhaftes Tragbild bezeichnet man eine unsaubere Fläche der Bremsscheibe. Hierbei kann es sich um Rillen oder Riefen handeln die entweder durch Fremdkörper von außen (bsp: kleine Steinchen) oder von innen (schlechte Materialqualität bei „günstigen“ Ersatzteilen oder Nachbauten) hervorgerufen werden. Auch eine schwergängige Bremse kann zur Riefenbildung führen.
Tatsächlich macht jede Bremse Geräusche. Je nach Zusammenspiel der Komponenten ändert sich die Frequenz die von der Bremse ausgeht. In manchen Fällen liegt diese Frequenz im sogenannten „hochfrequenten“ Bereich, der für das menschliche Gehör sehr unangenehm ist.
Es handelt sich dabei also im Grunde um keinen Mangel, durch ausreichendes Fetten der Auflageflächen kann man dem Auftreten des Quietschens jedoch in höchstem Maße vorbeugen.
Korrosion an Bremsscheiben ist in den letzten Jahren zunehmend stärker zu beobachten. Grund hierfür ist, dass die heutigen Autos beim Leichten Betätigen der Bremsen rekuperieren. Statt die Bremsbeläge zu verwenden, wird hierbei der Erregerstrom der Lichtmaschine erhöht, was zwangsläufig dazu führt, dass die Bremse einfach gesagt nicht mehr so häufig benutzt wird und beginnender Rost dadurch nicht abgeschliffen wird. Dieser Effekt tritt aufgrund der sowieso schon verminderten Bremskraftvertreilung vor allem an der Hinterachse auf. Manche Hersteller haben Ihr Bremssystem deshalb so programmiert, dass die Bremsbeläge im Fahrbetrieb ab und an angelegt werden um Verunreinigungen zu beseitigen bevor Rost entsteht. Für Sie als Autofahrer (dies gilt vor Allem für den vorrausschauenden Fahrer) ist es also ratsam alle paar Fahrten eine etwas stärkere Bremsung durchzuführen – aber natürlich nur wenn es der Verkehr zulässt und eine Vollbremsung ist damit auch nicht gemeint.
Rost an den Bremsscheiben kann auch durch längere Standzeiten des Fahrzeugs hervorgerufen werden. Sollten Sie Ihr Fahrzeug beispielsweise über den Winter abstellen, achten Sie unbedingt darauf, dass die Bremse sauber ist. Noch besser wäre es, die Flächen der Bremsscheiben mit Zinkspray zu konservieren. Dieses muss auch nicht per Hand entfernt werden, da es sich innerhalb weniger Bremsungen wieder abschleift.
Es gibt mehrere Ursachen für das Auftreten von „wummernden“ Geräuschen an der Bremsanlage. Zum einen wäre hier der eben genannte Rost eine mögliche Ursache. Das Wummern ist dann meist Folge von langen Standzeiten, weil die Bremsscheibe durch Schmutz und Feuchtigkeit zwischen den Belägen und der Scheibe einen regelrechten „Rostberg“ an einer Stelle vorweist – der jedes Mal wenn er am Belag vorbeikommt anstößt und dadurch Geräusche oder sogar Vibrationen verursacht.
Weiterhin kann hier aber auch eine verzogene Bremsscheibe verantwortlich sein. Das Wummern kommt wie beim Rost durch das unregelmäßige Aufliegen des Bremsbelags an der Scheibe. Wodurch eine verzogene Bremsscheibe entsteht, erfahren Sie im nächsten Absatz.
In fast allen Fällen entstehen verzogene Bremsscheiben, welche auch „Scheibenschlag“ genannt werden durch Hitzeeinwirkung. Das Material dehnt sich bei starken Temperaturschwankungen aus und wird mit zunehmender Temperatur weicher. Kommt es dann bei einer bereits heißen Bremsscheibe zu einer Notbremsung kann sich die Bremsscheibe durch das abrupte Auflegen des Bremsbelags verziehen.
Der Scheibenschlag kann aber auch entstehen, wenn das Fahrzeug mit einer soeben beanspruchten und heißgefahrenen Bremse zum Stillstand gebracht wird und die Bremse auch weiterhin betätigt wird. Die Scheibe kühlt nun ab, wird an der Stelle der Bremsbeläge jedoch isoliert, sodass die Temparatur ungleich fällt. Ein Verzug ist dann oftmals die Folge.
Diese Bremsscheiben erkennt man meist an einem starken Rotschicht am Bremsscheibenrand. Grund ist hier meistens eine schwergängigkeit der Bremse (siehe „einseitig abgefahrene Bremsbeläge“) oder eine extreme Beanspruchung der Bremse (beispielsweise extreme Passfahrten)
Eine verglühte Bremsscheibe kann aufgrund der veränderten Materialeigenschafften nicht mehr die volle Bremsleistung zur Verfügung stellen und sollte deshalb dringend erneuert werden.
So wie der Bremsbelag, verschleißt auch die Bremsscheibe über die Dauer. Der Verschleiß an der Bremsscheibe ist dabei jedoch geringer, sodass ein Austausch der Bremsscheiben nicht zwingend bei jedem Belagwechsel erforderlich ist.
Um die Bremsscheibe zu bewerten, greifen wir auf die Herstellerangaben hinsichtlich der minimalen Bremsscheibendicke zurück. Eine stark verschlissene Bremsscheibe stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar, da die Scheibe im schlimmsten Fall brechen kann und einen Komplettausfall der Bremse zur Folge hat.